20. März 2020

Die Frühjahrsinstandsetzung der Tennisanlage ist angelaufen

Nach dem Arbeitseinsatz der Mitglieder hat die Platzbaufirma übernommen

Frühjahrsinstandsetzung ist angelaufen

Bruce Springsteen röhrt aus dem Baustellenradio. Laut genug, dass man auf den Plätzen der Tennisanlage auch in zehn Meter Abstand noch etwas hört. Wer sich nicht auskennt, könnte das, was Alex May hier macht, für Gartenarbeit halten. Nur eben ohne Garten. May und seine beiden Kollegen aus Tschechien schaben mit einem passenden Gerät wenige Millimeter von der Oberfläche der roten Ziegelmehlplätze herunter. Möglich ist das nach einem Arbeitseinsatz von insgesamt 33 fleißigen Mitgliedern der Abteilung Tennis am Sonnabend, 14. März.

Eigentlich sollte auf der Tennisanlage des USV Jena ab 14. April gespielt werden. Davon ist man aktuell weit entfernt. „Bis auf weiteres" sind alle Sportanlagen auch im größten Jenaer Sportverein geschlossen, um die Weiterverbreitung des Virus Covid-19 einzudämmen. Dass Mitte April hier gespielt werden kann, bezweifeln selbst Optimisten angesichts aller Veranstaltungsabsagen, die bis weit in den Mai hineinreichen.

Platzbau-Arbeiter arbeiten in Jena isoliert im Freien

Alex May von der Firma Vogl Sportanlagen aus Dresden beeindruckt das wenig. Er und seine Kollegen sind auf den leeren Plätzen ohnehin unter sich. In langen und regelmäßigen Bahnen wird das alte Material abgetragen und per Schubkarre in einem großen Container entsorgt. Hinterm Haus der Abteilung Tennis liegen die vor wenigen Tagen wie jedes Jahr Anfang März aus Franken gelieferten 25 Tonnen frisches Ziegelmehl. Das wird auf dem Platz aufgebracht und soll in den kommenden Wochen per Walze befestigt werden. 

Rund um die Grundlinien ist mehr Material nötig. „Da kommt bei jedem Platz eine komplette Schubkarre hinein", sagt Vorarbeiter May. Dann wird das unter Einsatz von viel Wasser mit einem Werkzeug mit Gummilippe so lange bearbeitet, bis die Oberfläche glatt gezogen ist. Trotzdem ist eine gewisse Wölbung nach einigen Monaten und starker Nutzung der Plätze unvermeidlich.

Haupteinsatzzeit noch bis Ende April

May und Kollegen haben in diesen Tagen ihre Haupteinsatzzeit. Von Mitte März bis Ende April sind sie jedes Jahr deutschlandweit im Dauereinsatz. „Wir schaffen pro Tag zu dritt drei Plätze", sagt er. Im letzten Jahr seien es sicher 15 unterschiedlich große Tennisanlagen gewesen. Sind die Plätze übermäßig mit Moos bewachsen, dauere es natürlich etwas länger.

Eine Anlage in Leipzig haben die drei schon fertig präpariert. „Wohin es danach geht, plane ich heute Abend", so der Vorarbeiter. Auf alle Fälle sei man trotz Corona gut ausgelastet. Kein Verein hat die Buchung bisher zurückgezogen. In Jena werden auf 10 Plätzen mehr als 20 Tonnen frisches Ziegelmehl auf der Oberfläche ausgebracht. Ein Rest bleibt übrig, um über den Sommer noch eingestreut werden zu können.

Am Sonntag, 22. März, wollen die drei mit der Jenaer Anlage fertig sein. Dann geht es weiter auf die nächste Anlage. Auf Platzwart Lutz Näther wartet dann die Aufgabe, mehrere Wochen lang das Material mit einer Walze zu verfestigen, ehe gespielt werden könnte. Wann das genau sein wird, hängt dabei nicht von ihm und den fleißigen Platzbauern ab, sondern von den Erfordernissen der öffentlichen Gesundheit.

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